Aktive Meditation lässt dich über Bewegung, Klänge und Atem die meditative Kraft spüren, ohne bewegungslos sitzen zu müssen. Deshalb ist sie ein geeigneter Einstieg in die Meditation. Voraussetzung ist jedoch der Wille, sich darauf einzulassen und Erwartungen loszulassen. Aktive Meditationen sind reinigend, klärend und bringen angestaute Energien ins Fließen. Blockaden (Gefühle, Körperstauungen…) können aufgebrochen werden. Die innere Haltung dabei bringt uns in ein interessiertes Beobachten, aber nicht ins Identifizieren mit dem, was auftaucht. Einfach wahrnehmen und keine zusätzliche Energie in aufkommende Erinnerungen, Gedanken oder Gefühle stecken, sondern ziehen lassen.
Was braucht es zum Meditieren?
- eine erwartungsfreie Haltung
- den Willen sich einzulassen, auszuhalten, was aufkommt, Verantwortung für das eigene Erleben übernehmen.
- einen geschützten, sicheren Raum.
- bei geführten oder musikalischen Meditationen einen guten Klang oder Kopfhörer
- einen bequemen Sitz (deiner Wahl), mit aufrechter Wirbelsäule, entspannten Schultern und Kinn zur Brust.
4 Beispiele für Aktive Meditationen:
- Schüttelmeditation nach OSHO: Ich kannte diese Meditation aus meiner Yoga-Ausbildung. Doch diesmal war es intensiver, da ich mich in meinen geschützten Räumen stärker darauf einlassen konnte. In 4 Phasen je eine Viertelstunde:
- Stehend den Körper zu Musik schütteln im festem Stand; Die Fußsohlen liegen auf dem Boden fest auf, sind verankert und geben Halt. Der Körper beginnt sich zu schütteln, dabei in die Knie gehen und mal stärker, mal sanfter den Körper wippen.
- freies, unkontrolliertes Bewegen zur Musik, das sich auf den Bereich der eigenen Yogamatte begrenzt.
- Im Stillen sitzend in Verbindung mit dem Herzen treten (Hände auf das Herz legen)
- In Stille und liegend wahrnehmen und nachspüren;
- Hüftkreisen: eine simple, kurzweilige und effektive Meditation, ca 7 Minuten lang (oder nach eigenem Belieben. Dabei kannst du auf einem Stuhl oder auf dem Boden, zb im Schneidersitz, sitzen und dich über den Kontakt zur Sitzfläche erstmal fest verankern.
Du kannst gerne wählen, wie du deine Hände ablegen möchtest: auf deine Knie, die Oberschenkel oder nahe am Körper in den Leisten. Wie ein Kegel beginnst du dich nach rechts zu kreisen. Entschiede selbst, wie groß deine Kreise dabei schwingen möchten. Sie können von eng zu ausschwingend groß werden und wieder klein werden. Gib dich deinem Empfinden hin.
Die wiederholende Bewegung entlastet den Kopf und ich komme dabei tiefer in mein Empfinden. Nach der halben Zeit wechsle die Seite und kreise nun nach links. Du kannst das Hüftkreisen auch mit Musik unterlegen und dir damit eine Stütze schaffen, die dich im Ausdruck und der Durchführung der Meditation begleitet. Wie immer gilt: lass dich darauf ein, ohne zu erwarten.und komm ins Spüren.
- Summ-Meditation: Wie das Hüftkreisen eine einfache Meditation, die kurz oder lange praktiziert werden kann. Ich empfehle dir eine Viertel oder halbe Stunde. Es ist überraschend, wie tief die Meditation, die ripetitive Handlung reicht, wenn man ihr Zeit lässt, sich auszubreiten. Du kannst dir dazu eine passende Musik wählen, die dich beim Summen begleitet. Setze dich aufrecht in deinen liebsten Meditationssitz hin und beginne beim Ausatmen zu summen. Das bedeutet, der Mund ist geschlossen und du machst über den gesamten Ausatem einen summenden Ton. Achte darauf, eine tiefe Tonlage zu treffen, die dir über einen längeren Zeitraum angenehm ist. Das Summen kann beruhigen und dich in Verbindung bringen.
Mein Meditationsweg:
Ich meditiere seit ca 2 Jahren regelmäßiger. Ich habe einen Kurs in einem Sivananda-Zentrum besucht, eine Meditations-App gekauft und fleißig genutzt und die Meditationsanleitung aus den Yogananda Lehrbriefen befolgt. Ich stand mir auch zu, dass 5 Minuten besser als 0 sind und dass jeden Tag ein bisschen, besser ist, als einmal die Woche 5 Stunden. (So ist es wohl mit allem, auch mit dem (Sprachen-)Lernen.
Aktive Meditationen und was sie in mir auslösen:
Aktive Meditationen haben mich dank ihrer Einfachheit und Eindringlichkeit überrascht. Da bewegt man sich frei, lallt, brabbelt vor sich hin, atmet kraftvoll und am Ende der Meditation kommt fast unerwartet ein Gefühl der Erleichterung auf, der Leere, der puren, freudigen Wortlosigkeit. Und genau das ist meine tiefe Einsicht: Das Erleben geht tiefer als jede Beschreibung.
Möchtest du deine Erfahrung teilen? Wie geht es dir mit Meditation?
Sei gut zu dir,
Daniela