Ich hatte letzte Woche einige Tage Urlaub und sie dazu genützt Liegengebliebenes abzuarbeiten, meine Nase in viele Bücher zu stecken, über die Zukunft nachzudenken und dann machte es immer lauter… surrrrrrr im Kopf. Und nichts mehr ging.
In diesem Blogartikel möchte ich dir (m)einen Geheimtipp aus dem Ayurveda verraten, um vom Kopf in den Körper zurück zu kommen. Für einen klaren Kopf und ein neues Gleichgewicht.
Wir sind häufig im Kopf: beim Organisieren unseres Alltags, beim Arbeiten, beim Lernen, beim Sandburgenbauen unserer Zukunft. Das kann bei großen Denker*innen in einem Migräne-Höhepunkt enden. Ich kenne das leider nur zu gut.
Dabei macht mir all die Hirngymnastik wirklich großen Spaß und eines meiner Hobbys ist: Nachdenken, In-mich-Kehren. Klingt aufregend, stimmt’s? Wenn du wüsstest, was für tolle Sachen in meinem Kopf oft los sind! 😉
Aber so schön es ist, so ist das Ergebnis Migräne wiederum kein schöner Zeitvertreib. Mit Übelkeit, mit Nackenschmerzen, Lichtempfindlichkeit und unnachlässigen, unerbärmlichen Ziehen, Pochen und Hämmern. Hey!
Seit einigen Jahren befasse ich mich leidenschaftlich mit Ayurveda. Mit der mindestens 2000 Jahre alten indischen Wissenschaft rund um das lange Leben konnte ich viele Bereiche meiner Gesundheit verbessern, nachvollziehen und annehmen. Ayurveda ist dabei nicht dogmatisch, sondern passt sich individuell, saisonal, und im Rhythmus des einzelnen Tages und der Lebensphase eines Menschen an.
Grundlage ist hierfür das Verständnis rund um die 3 Konstitutionen, Vata, Kapha, Pitta und deren Kombinationen.
Manche Ayurveda Anhänger hängen sich nun an diesen Begriffen auf, machen Tests, um ihre absolut zutreffende Konstitution herauszufinden und sind wieder frustriert, wenn eine Körpereigenschaft nicht in ihr Bild passen will. Jedoch selbst ein Ayurveda Arzt kann nur nach längerer Behandlung und Auseinandersetzung mit dem Menschen dessen Konstitution benennen, die sich jedoch auch je nach Tageszeit, Jahreszeit, etc. verändern kann.
Meines Erachtens ist es wesentlich lebenstauglicher, die Grundlagen und Prinzipien hinter den Konstitutionen zu erfassen und sie anschließend erstmal im Kleinen für sich selbst umzusetzen. Sei es das Glas warme Wasser auf nüchternen Magen gleich nach dem Aufstehen oder vieles Andere mehr.
Mein erster Berührungspunkt war über den Podcast von Dr. Janna Scharfenberg, bevor ich selbst eine Ausbildung zur Ayurveda Gesundheitsberaterin abgeschlossen habe. Wenn du also Interesse hast, würde ich dir Jannas Podcast empfehlen.
Von den drei Konstitutionen (oder auch Doshas genannt), Vata, Kapha, Pitta, ist bei übermäßiger Kopfarbeit meist VATA die Verantwortliche.
Wie allen Doshas wird auch Vata Eigenschaften zugewiesen, die sich im Körper, im seelischen Zustand eines Menschen wiederfinden. Vata steht unter anderem für Trockenheit, Luft, Bewegung, Unruhe, Kreativität, Kälte, Ängstlichkeit, Kopflastigkeit. Vor allem in den Jahreszeiten Herbst und früher Winter herrscht das Vata Dosha im Außen vor (es ist stürmisch, kalt, trocken) und beeinflusst so auch unseren Körper (Pitta steht hingegen für den Sommer, Kapha für den späten Winter und den ersten Teil des Frühjahrs). Ebenso ist die Lebensphase ab 60 für Vata kennzeichnend. (Pitta für das Erwachsenenalter ab 20/30 und Kapha für die Kindheit und Jugend)
Wenn sich nun so viel Energie, Gedanken, Sorgen, Pläne und Todos in unserem Kopf ansammeln, brennt irgendwann die Sicherung durch. Mag es noch so spannend sein, irgendwann ist es genug. Und hier kommt mein Geheimtipp für dich, der wirklich funktioniert!
Fußmassage mit Öl mit aufwärtsstreichenden Handbewegungen
Verwende für die Fußmassage am besten
- ein besonders dickes, fettes Öl (zB Rizinusöl oder jedes andere, das dir einfach zur Hand ist).
- ein Handtuch als Unterlage,
- dicke Socken, um sie nach der Massage überzuziehen und setze dich entspannt hin.
Beginne den rechten Fuß erst sanft, dann kräftiger mit zum Herzen weisenden Bewegungen zu massieren. Also von unten nach oben. Durch diese Streichrichtung beruhigt und entspannt sich der Körper.
Streiche jeden Zehen aus, nimm dir Zeit ausreichend Öl zu verstreichen, einzumassieren und mit deiner Aufmerksamkeit deinen Händen über jede kleine Stelle deines Fußes zu folgen, bis du das Gefühl hast, dass es sich wohlig anfühlt.
Dann wechsle das Bein und massiere den linken Fuß genauso aufmerksam, dick ölig und mit nach oben streichenden Handbewegungen.
Es gilt den Eigenschaften von Vata entgegenzuwirken und hier hat Öl eine große Wirkkraft: es beruhigt, erdet, sättigt. Durch die Massage werden sowohl die Aufmerksamkeit als auch die Energie zur Erde gezogen. Von einem Endpunkt zum anderen. Mit diesem bewussten Entgegenwirken der Überlastung im Kopf und dem Erden bis in die Zehen hinein, gleicht sich der statische Energieblock im Kopf aus und die Energie verteilt sich angemessen im Körper.
Zieh dir die Socken über, denn damit hast du die Vata ausgleichende Wärmefunktion und einen praktischen Ölschutz für Fußboden und Kleidung 🙂
Wenn du Zeit hast, nimm sie dir und lege dich einige Minuten entspannt hin.
Eine Fußmassage hilft dir ebenso:
- kurz vor dem Schlafengehen, um entspannt den Tag loszulassen und in die Entspannung zu finden.
- aufgeregte, ungestüme Kinder und Jugendliche holt die Fußmassage zurück auf den Boden und erdet sie. Es muss auch nicht unbedingt ölig sein. Die rein mechanische Massage tut schon Wunder bei den feinfühligen Kindern und Jugendlichen.
Es ist so schön die Wirkung von recht einfachen Mittelchen zu sehen:
- Achtsamkeit/Aufmerksamkeit
- Berührung
- die Kenntnis um die Wirkung von Hausmitteln.
Für mich als recht verkopfter Mensch ist die Fußmassage in Zeiten von starken Kopfschmerzen und dem Zustand „zu sehr im Kopf zu sein“ ein „Toccasana“, ein heilsamer Tipp um in mein Gleichgewicht zurückzufinden. Aber auch nach einem aufwühlenden Tag hat mich die Fußmassage mit Öl schon oft erfolgreich in den Schlaf geführt.
Probier es doch mal aus und gib mir Bescheid, wie es dir damit ergangen ist!
In diesem Sinne,
sei gut zu dir!
Daniela