Achtsamkeitsübung: "Slow backward"

Einfache Durchführung
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Was ist gemeint?

Wir wechseln von einer Tätigkeit zur nächsten, wenige davon sind uns überhaupt bewusst. Musik während der Arbeit, ein Marmeladebrot neben den E-Mails, ein „Ja, ja“ zum Partner während wir mit anderem beschäftigt sind. Und so vergeht ein Tag, ein Wochenende, ein Urlaub, ein Monat… ein Leben. 

Halt! Genieß doch mal den Moment! uSo einfach und banal der Aufruf klingt, so schwierig ist er. (Und ich habe bemerkt, dass ihn häufig, ausgerechnet die Leute ausrufen, die selbst hetzen und ungeduldig auf das Nächste warten.) 

Ich kenne das auch von mir: Es ist nicht immer leicht und instinktiv, tatsächlich im Moment zu verweilen und ihn zu „genießen“. Aber auch aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass diese hastigen, unbewussten Momente leider für immer verloren sind. Vielmehr bleiben die Augenblicke in Erinnerung, die wir mit unseren Sinnen unserer Aufmerksamkeit, unserer Präsenz, voll ausgekostet haben. So kann ein Moment im Urlaub für immer erhalten bleiben, eine Begegnung, ein Blick und der Rest des Tages verliert sich unter einem grauen Schleier. 

Mit meinem Eingeständnis, dass das Verweilen im Moment herausfordernd und unbeständig sein kann, möchte ich dir die folgende Übung an die Hand geben, um in Übung zu kommen. 

Hier ist ein REEL zur Einstimmung, das ich zum Thema erstellt habe 🙂 .

Achtsamkeitsübung: "Slow backward"

Slow backward Achtsamkeitsübung

Die Übung bietet sich an, wann immer ein Abschnitt zu Ende gegangen ist und ist mit Begleitung auch für Kinder sehr empfehlenswert.

Diese Abschnitte können zeitlicher oder inhaltlicher Natur sein. So kannst du beispielsweise einen Tag, eine Woche, aber auch einen Urlaub, einen beruflichen Abschnitt und vieles andere mehr für die Übung verwenden.

Du kannst die Übung überall und zu jeder Zeit machen – sobald, du Zeit für dich hast und mal ohne Tätigkeit Innehalten kannst. Das kann beispielsweise auf dem Nachhauseweg sein oder vor dem Einschlafen. 

Mit dieser Übung führst du dir nachträglich vor Augen, was im gewählten Zeitraum geschehen ist. Du übst also eine neue Achtsamkeit, die sich mit der Zeit in dein direktes Erleben überträgt. 

Je öfter, du sie also praktizierst (Anleitung folgt unten!), desto fließender und bewusster wird sie und kann dir durch die gestärkte Achtsamkeit, Vorzüge in das unmittelbare Tageserleben geben. 

So geht's: Achtsamkeitsübung "Slow backward"

Wie oben geschildert, kannst du die Übung frei in deinen Tagesablauf einbauen. Hier möchte ich dir eine Variante an die Hand geben, die du am Tagesende, vor dem Schlafengehen, anwenden kannst: 

Sitz oder lieg bequem an einem ruhigen Ort, auch im Bett ist es gut möglich. Sei dabei wach und richte deine Wirbelsäule gerade aus. Dies bedeutet entweder im Sitz oder im Liegen das Kinn zum den Hals richten, bzw. kurz den Kopf anheben und den Nabel ansehen, um dich dann an dieser Linie ausrichten zu können. 

Komm in der Halten an und atme ganz natürlich. Wenn du deinen Rhythmus gefunden hast, gehe Stück für Stück, Tätigkeit für Tätigkeit deinen Tag durch. 

Du kannst den Tag vom Abend zum Morgen oder vom Morgen zum Abend durchgehen. Verhafte nicht zu lange an den einzelnen Geschehnissen, doch versuche so genau wie möglich alle Phasen deines Tages durchzugehen. 

Besondere Achtsamkeit auf folgende Momente

Beim Durchgehen darfst du auch eingreifen! Du darfst Situationen nachträglich verändern, sie beispielsweise mit einer anderen Reaktion oder einem neuen Gefühl bestücken und auf diese Weise neu abspeichern. 

Damit heilst du aufwühlende Gefühle und richtest dich für Neues aus.

Probier es aus! Und lass mich wie immer gerne wissen, wie es dir mit dieser Achtsamkeitsübung geht!

Sei lieb gegrüßt, 
Daniela